Daniela Veronesi  
Wege, Gebäude, Kämpfe: Metaphern im deutschen und italienischen rechtswissenschaftlichen Diskurs  
Eine vergleichende Untersuchung  
(Wissenschaftskommunikation, Bd. 6) 
2011, 205 Seiten, 2 Abb., 9 Tab., Brosch.
€ 34,80 
ISBN 978-3-939381-38-99
 

Sind Metaphern schädlich für die Wissenschaft? Verstößt ihre Verwendung in wissenschaftlichen Texten gegen Prinzipien wie Klarheit, Eindeutigkeit und Objektivität, die die Kommunikation unter Fachleuten kennzeichnen sollen? Oder muss man sie in Kauf nehmen, da sie oftmals die Darstellung auflockern und die Lektüre angenehmer machen? Diese Fragen erscheinen vor dem Hintergrund der Metaphernauffassung der Kognitiven Linguistik in neuem Licht, und sie werden hier kontrastiv am Beispiel des deutschen und italienischen rechtswissenschaftlichen Diskurses behandelt. Auf Basis der Analyse eines Korpus wissenschaftlicher Artikel wird aufgezeigt, wie Metaphern grundlegende Funktionen nicht nur auf semantischer, sondern auch auf textorganisatorischer und argumentativer Ebene erfüllen. Und es wird gezeigt, wie Metaphern darüber hinaus diskursiv ein bestimmtes Bild des juristischen Universums vermitteln, das wesentlich zum Prozess der Konstitution der jeweiligen wissenschaftlichen Gemeinschaft beiträgt. Der Vergleich hebt dabei Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen der deutsch- und italienischsprachigen Rechtswissenschaft, aber auch autorenbedingte Besonderheiten hervor. Die Ergebnisse er­öffnen neue Perspektiven zur Charakterisierung der allgemeinen Wissenschaftssprache und des wissenschaftlichen Handelns an der Schnittstelle von Kultur, Fachdiskurs und Individualität.

Daniela Veronesi lehrt Allgemeine Sprachwissenschaft, Fach­sprachentheorie und Ethnographie der Kommunikation an der ­Freien Universität Bozen.

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