Christoph Schmitt-Maaß  
Das gefährdete Subjekt  
Selbst- und Fremdforschung in gegenwärtiger Ethnopoesie  
(Diskursivitäten, Band 13)
2011, 324 Seiten, Brosch.
€ 34,80
ISBN 978-3-939381-28-0
 

Wer auf Reisen geht, sucht nicht immer nur nach dem Fremden, sondern nicht selten auch nach sich selbst. Der damit im Raum stehenden Frage nach der Relevanz des Subjektdiskurses in ethnopoetischen Texten der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur geht die vorliegende Studie nach: Handelt es sich bei diesen Texten lediglich um Fremdforschung aus Interesse an der eigenen Subjektivität? Oder werden mit Hilfe des geradezu ›erschriebenen‹ Subjekts die Risiken eines Misslingens der »Ich-Findung« allererst inszenierbar? Die Grundlage der Analysen bildet das Werk von Hubert Fichte, Hans Christoph Buch und Michael Roes. Die Strategien dieser Autoren erweisen sich als determiniert durch die jeweils erforschte Kultur: Synkretismus, Kreolismus und Hybridität eröffnen je andere Gestaltungsmöglichkeiten für die Schrift, die um ein »centre vide« (Roland Barthes) kreisen. Im dekonstruktivistischen »close reading« werden in stringenter Lektüre einzelne Werke aus dem umfangreichen Textkorpus herausgelöst und einer mehrfach gebrochenen Interpretation unterzogen, die dem hohen Reflexionsgrad der Autoren angemessen scheint und eine auf Figuration, Defiguration und Refiguration zielende prosopographische Lektüre (Paul de Man) ermöglicht.
Christoph Schmitt-Maaß ist Post-Doc-Stipendiat des Exzellenznetzwerkes Aufklärung – Religion – Wissen und Lehrbeauftragter an der Universität Halle-Wittenberg.

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