Beate Ochsner  
DeMONSTRAtion  
Zur Repräsentation des Monsters und des Monströsen in Literatur, Fotografie und Film  
2010, 342 Seiten, Brosch.
€ 42,80
ISBN 978-3-935025-49-2
 

In allen Zeiten fungierten Monster als Träger(medien) ­theologischer, medizinischer, philosophischer, literarischer oder wissenschaftlicher Argumentationen. Ein Monster zeigt (monstrat) genau das, was man will, und in dieser Funktion als ›Darstellungs- und Schauobjekt‹ (demonstratio) ist es untrennbar mit dem Akt der Medialisierung verbunden. Die »De-Monstration« des Monsters besteht also in der in allen Epochen wiederkehrenden Geste, das Monster in unterschiedliche Ordnungssysteme zu integrieren, um auf diese Weise der im Trägermedium Monster inkarnierten Differenz Herr zu werden. Anhand exemplarischer Beispiele aus den Bereichen Literatur (Hugo, Huysmans), Fotografie (Charcot, Virchow) und Film (Freaks) wird die Frage des Monsters und des Monströsen im Kontext der medialen Re-Produktion von Differenz analysiert. Vor dem Hintergrund des jeweiligen Wissensstands der Epoche reflektieren die Analysen das augenscheinliche Substrat der als paradigmatisch geltenden Text- und Bildbeispiele einer ›normalen‹ und mithin zeig- und sichtbaren Monstrosität. Das als ›mediologisch‹ zu bezeichnende Monster dient, so zeigt sich, weniger dem Ziel der Versicherung der eigenen Identität und gleichzeitig beruhigenden Darstellung des Anderen, sondern es verdeutlicht als Figur des Verstehens, dass es seit jeher einen wichtigen Part im Spiel der Repräsentation erfüllt.

Prof. Dr. Beate Ochsner lehrt Medienwissenschaft an der Universität Konstanz.

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