Der Holocaust im Film  
Mediale Inszenierung und kulturelles Gedächtnis  
Herausgegeben von Waltraud ›Wara‹ Wende  
2007, 330 Seiten, zahlr. Abb., Brosch.
€ 39,80
ISBN 978-3-939381-05-1
 

Betrachtet man die Kino- und Fernsehproduktionen der vergangenen sechs Dezennien, dann fällt auf, dass es zahlreiche Filme gibt, die sich mit den Themenfeldern Nationalsozialismus und Holocaust auseinandersetzen. Erinnert sei hier an »Nacht und Nebel«, »Ein Tag – Bericht aus einem deutschen Konzentrationslager 1939«, »Jakob der Lügner«, »Holocaust«, »Schind-lers Liste«, »Georg Elser – einer aus Deutschland«, »Aimée und Jaguar«, »La vita è bella«, »Zug des Lebens«, »Der Pianist«, »Der Untergang«. Die nationalsozialistische Vergangenheit Deutschlands und die systematische Vernichtung der europäi-schen Juden sind wiederholt mit Hilfe des Mediums Film ›in Szene‹ gesetzt worden. Es steht – so hat es den Anschein – also gut um die historische Erinnerungsarbeit, die von Kino und Fernsehen geleistet wird. Da aber jede Form der Erinnerung immer schon eine Interpretation des Vergangenen einschließt, ist auch nach der spezifischen Form filmischen Erinnerns zu fragen: Wie wird der Bezug zur Geschichte, zu Nationalsozialismus und Holocaust, gestaltet? Welche Arten von Geschichtsrekonstruktionen werden dem Zuschauer geboten? Ist zwischen ›angemessenen‹ und ›unangemessenen‹ Formen der Auseinandersetzung mit Geschichte zu unterscheiden? Wie ist der Zusammenhang zwischen filmhistoriographischen Deutungsmustern und kollektiven Gedächtnisinhalten zu verstehen? Nicht zuletzt geht es um die Analyse jener Wirkungen, die filmische Geschichtsrepräsentationen auf das Kollektivbewusstsein ausüben können.

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