Heribert Tommek    
J. M. R. Lenz  
Sozioanalyse einer literarischen Laufbahn  
2003, X u. 435 Seiten, Brosch.
EUR 49,80
ISBN 3-935025-29-7
 

Auszüge aus:

David Hill in: The Modern Language Review (100) 2005 , 4 , S. 1141-1142
“What distinguishes this from the many other studies of Lenz that have appeared in recent years is firstly the attempt to see his career as a career, that is to say, as an ongoing struggle by Lenz to define a role for himself within the existing structures of society, and secondly the emphasis on the later years of Lenz’s life, after his famous encounter with Oberlin and after he returned to Livonia and Russia. […] [W]e have here for the first time a convincing and coherent account of Lenz’s activity during these years.”
“The guiding theme of the book is the argument that, whether explicitly or implicitly, Lenz’s writings reflect an attempt to define possible roles for the literary intellectual at a time when literature was beginning to emancipate itself as an autonomous system of rules within the broader set of rules that is society.”
“The question of individual identity is an important one for Lenz, and the intensity of Tommek’s focus and the precision of his analyses produce a convincing argument […].”
“Altogether, this is a book, which offers valuable insights into Lenz’ reflections on questions of identity and will act as a spur for further research […]. Its most substantial achievement is to have laid down a model of how the writings of Lenz’s later years can be understood in terms of his intervention in the cultural development of eighteenth-century Russia.”

Peter Hoffmann in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft (52) 2004 , 6 , S. 566-567
»Heribert Tommek legt eine umfangreiche Monografie über den als Dichter des Sturm und Drang in der deutschen Literaturgeschichte bekannten Jacob Michael Reinhold Lenz vor. Die Zielstellung betrifft nicht das Biografische; es soll eine ›gesellschaftliche Einbettung von Lenz’ schriftstellerischer Arbeit‹ gegeben werden (S.1). […] Nach einer ausführlichen Einleitung, in der Methoden und Zielstellung der Arbeit erläutert werden, folgen drei Teile: Teil A: Die Genese des literarischen Habitus, Teil B: Lenz’ Position im literarischen Feld und die Auseinandersetzung um die Regelung des literarischen Verdienstes, Teil C: Lenz als bürgerlicher Intellektueller im russischen Feld der Macht.«
»Vorgelegt wird eine materialreiche Arbeit, die über die Lenz-Forschung hinaus für die deutsche Historiografiegeschichte, besonders die deutschsprachige Russlandhistoriografie, beachtenswerte Forschungsansätze bietet.«

Thorsten Unger in: Das achtzehnte Jahrhundert (29) 2005 , 2 , S. 273-274
»Der konsequent durchgehaltene und in der Lenz-Forschung innovative methodische Zugriff der Sozioanalyse mit Bourdieu-Applikation bringt eine Reihe von neuen Einschätzungen. Aber erst die Kombination mit der sonst leider nicht immer selbstverständlichen philologischen Gründlichkeit und Genauigkeit, mit der Tommek auf die historischen Quellen zugreift, sichert die Überzeugungskraft der Studie insgesamt.«

Hans-Gerd Winter: Über die Widersprüche zwischen den Lenz-Bildern in der Wissenschaft. In: Zwischen Kunst und Wissenschaft. Jakob Michael Reinhold Lenz. Hg. von Inge Stephan und Hans-Gerd Winter. Bern u.a.: Peter Lang 2006, S. 86-118.
»[Eine] sehr verdienstvolle Untersuchung von Lenz in Russland, die zum jetzigen Zeitpunkt die einzige umfangreichere Analyse von Lenz’ Aktivitäten im Reich Katharinas II. darstellt.« (S. 113)
»Zweifellos bietet Tommeks innovative Untersuchung einen produktiven Ansatz zu erfassen, welche habituellen Gegebenheiten Lenz’ Einstieg in das literarische Feld prägen und wie diese sich verändern. Ist das Frühwerk in Tommeks Sicht noch durch eine Bindung an die soziale Ordnung in Livland geprägt, deren Entstellung durch Störungen von außen gezeigt wird, verändert sich Lenz’ Habitus dahingehend, dass er zunehmend Entstellungen innerhalb der reproduzierten Ordnung in den Vordergrund rückt und damit letztlich die Ordnung als solche problematisiert. […] In der Herausarbeitung dessen, was Lenz als Gemeinschaft und Gesellschaft und als ihre ›Entstellung‹ in den Werken reproduziert, entwickelt die Arbeit eine starke immanente Plausibilität.« (S. 115 u. 117)

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