Heribert Tommek    
J. M. R. Lenz  
Sozioanalyse einer literarischen Laufbahn  
2003, X u. 435 Seiten, Brosch.
EUR 49,80
ISBN 3-935025-29-7
 

Einleitung

1. Lenz' soziale Prägungen; 2. Der Rahmen der literarischen Laufbahn; 2.1. Der Prozeß der Entstehung eines Literatursystems im 18. Jahrhundert; 2.2. Entwicklung der Literaturproduzenten; 2.3. Systemtheoretische Selbstorganisation versus Bourdieus Ansatz; 3. Die Debatten um den »Geschmack« im 18. Jahrhundert; 4. Die literarische Laufbahn von Lenz; 4.1. Abgrenzungen; 4.2. Lenz' Laufbahn als Geschichte der Auseinandersetzungen um (symbolische) Herrschaft

Teil A: Die Genese des literarischen Habitus

1. Erster Auftritt; 1.1. Das Modell der Entstellung: Gemälde eines Erschlagenen; 1.2. Die genealogische Reihung: Die Landplagen; 2. Auseinandersetzung um die >wahre< Darstellung des Menschen; 2.1. Herders Shakespeare-Rede; 2.2. Lenz' Shakespeare-Übersetzung Amor vincit omnia; 3. Der Anspruch auf die Darstel-lung zeitgenössischer Verhältnisse; 3.1. Die Verteidigung der Verteidigung des Übersetzers der Lustspiele; 3.2. Lenz' Plautus-Übersetzung Das Väterchen; 4. Die Krise des arrivierten Häretikers; 4.1. Rezension des Neuen Menoza; 4.2. Die radikalisierte Situationskomödie: Der neue Menoza; 4.3. Meinungen eines Laien den Geistlichen zugeeignet

Teil B: Lenz' Position im literarischen Feld und die Auseinandersetzung um die Regelung des literarischen Verdienstes

1. Stigmatisierung und Demonstration: Die Wolken und die Schriften für die »Deutsche Gesellschaft«; 2. Die meritokratische Auflehnung: Die Verteidigung des Herrn W. gegen die Wolken von dem Verfasser der Wolken und expositio ad hominem (Konflikt des sich professionalisierenden, >freien< Dichters; Wieland, Der teutsche Merkur; Klopstock, Deutsche Gelehrtenrepublik); 3. Die Entscheidung für Weimar und die Frage des Abstandes zum höfischen Raum

Teil C: Lenz als bürgerlicher Intellektueller im russischen Feld der Macht

Einleitung: »Ansprüche auf ein Art von Bürgerrecht«; Sozialraum Rußlands; Handlungsräume für Gelehrte und Schriftsteller: der >kleine Hof< und die Panin->Partei<; die Veränderungen der Außenpolitik und ihre Auswirkungen; der oppositionelle Rand im Feld der Macht: die Freimaurer und die publizistischen Aktivitäten rund um Novikov; »Typographische Gesellschaft«; Zeittabelle zu den Gelehrten- und Freimaurerkreisen in Moskau und zur Kulturpolitik

1. Der Anspruch auf die Erziehung von selbständigen Staatsbürgern: Der Rechenschaft-Bericht für das adlige Pensionsinstitut; 1.1. Reform des Erziehungswesens; 1.2. Das adlige Pensionsinstitut der Mme Exter; 1.3. Historischer Kontext; 1.4. Der Rechenschaftsbericht; 1.5. Erziehungssystem; 1.6. Lenz' wütende Reaktionen; 2. Der Anspruch, den Handel in Stadt und Land zu verbessern; 2.1. Bemühungen zur Steigerung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit; 2.2. Der wirtschaftliche Aufschwung; 2.3. Lenz' wirtschaftliches Engagement (Lenz' Adressaten; Zirkulationsbanken; Wasserwege; Versorgung der Stadt Moskau; Hygiene); 2.4. Die Orientierung an England; 2.5. Katharinas Außenhandelspolitik; 2.6. Wirtschaftliche und soziale Krisen; 2.7. Lenz' ambivalente Position; 3. Der Anspruch auf die Formulierung und Legitimierung der russischen Geschichte; 3.1. Der Beginn der russischen Historiographie; 3.2. Lenz' mythologische Ursprungskonstruktion; 3.3. Cheraskovs Rossijade; 3.4. Boris Godunov; 3.5. Brennpunkt Novgorod; 4. Der Dichter im Feld der Macht; 4.1. Lenz' Rückzug in den Raum der Dichtung; 4.2. Anfänge eines relativ autonomen literarischen Feldes in Rußland (Zensur; Fall Novikov; Fall Radis&Mac255;ev; Karamzin); 4.3. Lenz' Verteidigung des Dichters: Brief vom Erziehungswesen an einen Hofmeister; 4.4. Die Waffe des Dichters: Was ist Satyre?

Text-Anhang: Rechenschaft von dem gegenwärtigen Zustande des Fortschritts in den Wissenschaften [...]; Brief vom Erziehungswesen an einen Hofmeister!; editorische Notiz und Stellenkommentar

Literaturverzeichnis; Personenregister

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