Der vorliegende
Band gibt einen umfassenden Einblick in die Geschichte und Kultur der
in Europa weitgehend unbekannten französischsprachigen Minderheit
der Akadier in den atlantischen Provinzen Kanadas und im US-Staat Louisiana.
Dabei entsteht eine fesselnde Geschichte des 400jährigen Überlebenskampfes
eines Volkes, dessen Vorfahren im 17. Jahrhundert aus Frankreich aufbrachen,
um sich in Nordamerika eine neue Heimat aufzubauen, das 1755 die erste
ethnische Säuberung der Neuzeit erleiden mußte und das heute
die multikulturelle kanadische bzw. nordamerikanische Gesellschaft nachhaltig
mit prägt.
Der Band umfaßt drei Hauptteile: die erste deutschsprachige Geschichte
der Akadier von 1604 bis heute (verfaßt von Ingo Kolboom), eine
literarische Anthologie mit französischsprachigen Originaltexten
aus vier Jahrhunderten (zusammengestellt und kommentiert von Roberto Mann)
und eine Abteilung mit kürzeren Gastbeiträgen zur Sprache der
Akadier (von Ingrid Neumann-Holzschuh), zum akadischen Film (von Thomas
Scheufler), zwei literarischen Essays aus Kanada und Sachsen (Jacques
Gauthier, Sandra Eulitz) sowie einem Nachwort von Maurice Basque, dem
Direktor des Zentrums für akadische Studien der Université
de Moncton (Neubraunschweig) als Kooperationspartner des Projekts. Der
Anhang enthält ein Glossar mit Akadianismen, eine chronologische
Übersicht, eine umfangreiche Gesamtbibliographie sowie eine Liste
von Internetadressen. Beigelegt sind eine DVD mit einem Dokumentarfilm
über die Akadier von Eva und Georg Bense sowie eine CD mit Materialien,
Texten, Bildern, Videos und Musikbeispielen (bearbeitet von Thomas Scheufler).
Prof. Dr. Dr. h.c. Ingo Kolboom, Historiker und Romanist,
ist Professor für Frankreichstudien und Frankophonie sowie Direktor
des CIFRAQS am Institut für Romanistik der TU Dresden und Assoziierter
Professor am Historischen Institut der Université de Montréal.
Dr. Roberto Mann, langjähriger Wissenschaftlicher
Mitarbeiter am Institut für Romanistik und Koordinator des CIFRAQS
der TU Dresden, ist Geschäftsführer des Spracheninstituts an
der Universität Leipzig. |