Medizinische Fakultäten in der deutschen Hochschullandschaft 1925 –1950 | |||
Herausgegeben von Ursula Ferdinand, Hans-Peter Kröner und Ioanna Mamali | |||
(Studien zur Wissenschafts- und
Universitätsgeschichte, Bd. 16) |
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Die im vorliegenden Band versammelten Studien widmen sich den komplexen Prozessen des Profilwandels Medizinischer Fakultäten an deutschen Universitäten im Nationalsozialismus sowie in der frühen Nachkriegszeit in Ost und West. Im Vordergrund steht dabei die Herausarbeitung von Kontinuitäten und Brüchen sowie der sich wandelnden Rollen und Selbstverständnisse von Universitäten, Staat und Politik. Fallstudien beleuchten die institutionellen, strukturellen und personellen Entwicklungen in Lehre und Forschung der Medizinischen Fakultäten großer und kleiner Universitäten – Berlin, Heidelberg, Bonn, Kiel, Münster und Jena – sowie an der Deutschen Karls-Universität in Prag nach der Okkupation 1938. Sie analysieren die Prozesse der (Selbst-)Gleichschaltung im Zuge der Nazifizierung, zeigen bestehende Handlungsspielräume auf, zeichnen ungebrochene Karrierewege bis in die Nachkriegszeit nach und thematisieren exemplarische Karrierebrüche sowie Fragen des Exils. Als Spiegelbild des Dualismus von Partei und Staat im Hochschulbereich in der NS-Diktatur werden die Aktivitäten der (kurzlebigen) »Hochschulkommission der NSDAP« untersucht. Behandelt werden ferner Initiativen zur Gründung einer »Universität hinterm Stacheldraht« durch deutsche Kriegsgefangene sowie frühe Nachkriegsentwicklungen: Entnazifizierung und Institutionalisierung der Medizinischen Genetik. Verglichen wird schließlich der akademische Karriereschritt der Habilitation von Medizinern an der Berliner Universität im Nationalsozialismus und in der Sowjetischen Besatzungszone bzw. frühen DDR. |
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