Werner Köster .
Die Rede über den »Raum«
Zur semantischen Karriere eines deutschen Konzepts
(Studien zur Wissenschafts- und Universitätsgeschichte; Band 1)
2002, 258 Seiten, Abb., Brosch.
€ 34,80
ISBN 3-935025-06-8
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Kaum ein Schlagwort der NS-Ideologie hat solche Breitenwirkung gehabt wie die stereotype Rede vom »Volk ohne Raum«. Umso erstaunlicher ist es, dass dieses metaphorische Konzept bisher in seiner epistemologischen Einbettung noch nicht systematisch erforscht wurde. Genau dies leistet die vorliegende Studie. Sie zeigt nicht nur, dass die Rede vom »Raum« in den verschiedensten Spezialdiskursen (Anthro-pogeographie, Soziologie, Geographie, Geopolitik) anzutreffen ist, sondern macht auch deutlich, wie diese Spezialdiskurse über die Leitmetapher »Raum« interdiskursiv miteinander verschränkt werden konnten, einschließlich der Literatur und Philosophie, die mit Fallstudien zu Ernst Jünger und Carl Schmitt thematisiert werden. Die ›semantische Karriere‹ des »Raum«-Konzepts findet 1945 ein abruptes Ende. An seine Stelle treten alternative Strategien politischer Rhetorik, die abschließend kritisch erörtert werden.
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Werner Köster lehrt Literatur- und Medienwissenschaften an der Universität GH Siegen. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die Geschichte der deutschen Bildungssemantik und die Entwicklung von Medienmentalitäten.
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