Jakob Steinbrenner .
Zeichen über Zeichen
Grundlagen einer Theorie der Metabezugnahme
(Philosophische Impulse; Band 4)
2004, 250 Seiten, Brosch.
€ 39,80
ISBN 3-935025-47-5
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Metasprachliche Ausdrücke und Metarepräsentationen spielen nicht nur im alltäglichen Diskurs, sondern auch in den Sprachen der Wissenschaft eine zentrale Rolle. Worin aber besteht das Spezifische der Metasprachlichkeit bzw. der Metabezugnahme? Läßt sich ein einheitlicher theoretischer Rahmen herausarbeiten, der die unterschiedlichen Arten und Weisen, mit Zeichen auf Zeichen Bezug zu nehmen, systematisch zu behandeln erlaubt? Jakob Steinbrenner entwickelt seine Antwort, die von einer grundlegenden Klärung des Zeichenbegriffs ausgeht, auf der Basis einer weit ausgreifenden Auseinandersetzung mit den zugrunde liegenden logischen und ontologischen Fragestellungen (Objekt- vs. Metasprache, semantische Antinomien, Universalienstreit etc.). Zentraler Stellenwert kommt der Typ/Vorkommnis-Unterscheidung zu, wobei das gesamte Spektrum der Konzeptionen (Peirce, Sellars etc.) in die Betrachtung einbezogen wird. In der Folge steht die Frage im Vordergrund, welche Form sprachliche Ausdrücke haben müssen, um sich mit ihnen auf andere sprachliche Ausdrücke beziehen zu können, und welche generellen Formen der Bezugnahme im metasprachlichen Fall verwendet werden. Als paradigmatisch erweist sich dabei die Bezugnahme mittels der Präsentation (in den Spielarten Anführung, Zitat und Erwähnung). In Auseinandersetzung mit vorliegenden Theorien der Anführung wird als Kernstück der Arbeit eine besonders flexible Form der sog. Multifunktionstheorie entwickelt, in der Goodmans Konzept der Exemplifikation eine zentrale Rolle spielt. Die Leistungsfähigkeit dieses Modells wird ausführlich am Beispiel des Verhältnisses von direkter und indirekter Rede demonstriert, und es wird herausgearbeitet, worin die grundlegende Differenz von nichtsprachlicher Metarepräsentation und sprachlicher Metabezugnahme besteht – mit Konsequenzen etwa für die Philosophie des Geistes und die sich aktuell entwickelnde Bildwissenschaft.
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Jakob Steinbrenner, geb. 1959, Dr. phil. habil., lehrt Philosophie an der Universität München.
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