Literatur und Vielsprachigkeit
Herausgegeben von Monika Schmitz-Emans
(Hermeia; Band 7)
2004, 304 Seiten, Abb., Brosch.
€ 39,80
ISBN 3-935025-64-5
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Die Vielsprachigkeit der Literatur stellt den Literatur- wie denSprachwissenschaftler vor gleichermaßen interessante Fragestellungen. Daß die Literatur einer Region, eines Landes, eines Staatsgebietes ausschließlich in einer einzigen Sprache verfaßt wird, dürfte eher die Ausnahme als der Regelfall sein, wenn es nicht überhaupt eine Fiktion darstellt, von monolingualen Nationalliteraturen zu reden. Doch nicht nur Regionen und Territorien sind mehrsprachig, sondern auch viele Autoren selbst; manche von ihnen wechseln schreibend zwischen den Sprachen, andere mischen heterogene sprachliche Elemente. Solche Mehrsprachigkeit wird unterschiedlich erfahren: Die innere Zerrissenheit eines Autors, der sich heimatlos fühlt, läßt sich durch Sprachwechsel und Sprachmischung ebenso zum Ausdruck bringen wie selbstbewußtes Weltbürgertum. In der Geschichte der multilingualen Literatur, aber auch in der ihrer wissenschaftlichen Kritik spiegelt sich die Geschichte sprachästhetischer und sprachtheoretischer Konzeptionen. Die Beiträge des Bandes behandeln sowohl vielsprachige Regionen als auch Prozesse des Transfers zwischen differenten Sprachräumen, ferner gemischtsprachige Dichtung vom Mittelalter bis zur Gegenwart, literarische Phänomene des Sprachwechsels, Fälle literarischer Zweisprachigkeit, hybridkulturellen Schreibens sowie poetischer Identitätssuche zwischen den Sprachen. Ausführliche Bibliographien und ein systematisch-enzyklopädischer Artikel zum Stichwort »Multilinguale Literatur« erhöhen zusätzlich den Gebrauchswert des Bandes.
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