Transkulturelle Rezeption und Konstruktion .
Transcultural reception and/
et Constructions transculturelles

Festschrift für Adrian Hsia
Herausgegeben von Monika Schmitz-Emans
2004, 214 Seiten, Brosch.
EUR 34,80
ISBN 3-935025-69-6

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Orientierung in der kulturellen Welt ist stets Auseinandersetzung mit dem Fremden. Dieses kann personifiziert auftreten, sich an unbekannten Gebräuchen, Riten und Institutionen zeigen, die Gestalt fremdartiger Objekte besitzen – und vor allem die fremder Sprachen und Zeichen, Gedanken und Literaturen. Die Auseinandersetzung mit dem kulturell Fremden kann unter verschiedenen Vorzeichen zum Anlaß der Selbstbespiegelung werden. So verknüpft sie sich zum einen mit der Erfahrung und Modellierung von Kontingenz: Die fremden symbolischen Ordnungen, Lebenswelten und Wertsysteme führen dem Beobachter die Beliebigkeit und Relativität von Sinnsystemen, Wertordnungen und Wirklichkeitsmodellen vor Augen. Zum anderen erinnert das Fremde auch an die Notwendigkeit interkultureller Verständigung und Interessensabstimmung in einer globalisierten Welt. Das Stichwort Transkulturelle Rezeption erinnert daran, daß die fremde Kultur zu Mittlerin werden kann, wo es um die Auseinandersetzung mit dem Eigenen geht; das komplementäre Leitwort Transkulturelle Konstruktion signalisiert, daß die Darstellung und Deutung fremder Kulturen stets ein konstruktiver Akt ist: der Entwurf eines »Bildes« der Fremde, über das sich nun erst kommunizieren und das sich als Bild übermitteln läßt – das aber auch stets Gefahr läuft, zum irreführenden Klischee zu werden. Die Beiträge des vorliegenden Bandes beleuchten und kommentieren exemplarische Fälle transkultureller Rezeptions- und Konstruktionsprozesse. Sie erörtern Beispiele einer dialogischen Auseinandersetzung mit dem Denken, der Literatur und der Lebenswirklichkeit fremder Kulturen, bei denen es stets um ein Doppeltes geht: um das bessere Verstehen des Fremden und um die vertiefende Auseinandersetzung mit Gemeinsamem, also mit Eigenem.
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