Germanistik – eine interkulturelle Wissenschaft ? | |||
Herausgegeben von Nicole Colin, Rolf Parr, Catherine Teissier und Joachim Umlauf | |||
(AMSTERDAM GERMAN STUDIES) |
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›Germanistik in der Krise?‹ Auch wenn das keine neue Frage ist, so doch eine, die von Zeit zu Zeit neu gestellt werden muss, um zu prüfen, ob die Diagnose immer noch bzw. wieder zutrifft. Das gilt gleichermaßen für die Germanistik innerhalb und außerhalb des deutschsprachigen Raumes. Während in Deutschland im Zentrum der Diskussionen vor allem die Diskrepanz zwischen dem Selbstverständnis des Faches und seiner Wahrnehmung in der Öffentlichkeit steht, sieht sich die sogenannte ›Auslandsgermanistik‹ seit nunmehr bald einem Vierteljahrhundert mit einem dramatischen Rückgang der Studierendenzahlen konfrontiert, wie er auch in anderen Fremdsprachenphilologien festzustellen ist. Beide Tendenzen erscheinen insofern paradox, als der Germanistik eine wichtige Rolle bei der Vermittlung interkultureller Kompetenzen zukommt und ihre wissenschaftlichen Fragestellungen in den hoch im Kurs stehenden Transferdebatten von zentraler Bedeutung sind. Ausgehend von diesen Beobachtungen beschäftigt sich der vorliegende Band mit den aktuellen Herausforderungen und Perspektiven der Germanistik als einer interkulturellen Wissenschaft in Zeiten der Globalisierung und interessiert sich dabei insbesondere für das wechselseitige Fruchtbarmachen von Ansätzen, Konzepten und Methoden im deutschsprachigen und internationalen Kontext. Nicole Colin ist Professorin für Kulturwissenschaft in der Germanistik der Aix-Marseille Université und Honorarprofessorin an der Uni versiteit van Amsterdam. Forschungsschwerpunkte: deutsch-französische Kulturbeziehungen, Transfertheorie, mediale Transformation von Erinnerung sowie Kultur- und Theatersoziologie. Rolf Parr ist Professor für Germanistik (Literatur- und Medienwissenschaft) an der Universität Duisburg-Essen. Forschungsschwerpunkte: Literatur-, Kultur- und Medienwissenschaft des 18. bis 21. Jahrhunderts, Diskursanalyse, mediale Darstellung von Arbeit. Catherine Teissier lehrt Germanistik (Landeskunde, Sprache und Geschichte) an der Aix-Marseille Université. Forschungsschwerpunkte: Deutschsprachige Literatur der Gegenwart (DDR und neue Länder), Frauenliteratur, deutsch-französische Beziehungen und Kulturtransfer, Erinnerungsdiskurse und Geschichtsdarstellung in Formen der Populärkultur. Joachim Umlauf ist Leiter des Goethe-Instituts Rumänien und hat Lehraufträge in der Germanistik an der Sorbonne-Nouvelle, der Université de Lorraine und der Aix-Marseille Université. Publikationen zur Wissenschaftsgeschichte, zu den deutsch-französischen Kulturbeziehungen sowie zur Auswärtigen Kulturpolitik. |
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