Friederike Hinzmann  
Modalverbverwendung in der wissensvermittelnden Hochschulkommunikation  
   
(Wissenschaftskommunikation, Bd. 14) 
2022, 324 Seiten, 13 Abbildungen
30 Tabellen, Brosch., € 39,80 [D]
ISBN 978-3-947960-11-8
 

Ein Charakteristikum wissensvermittelnder Hochschulkommunikation ist die Funktionalisierung ›basaler‹ Ausdrucksmittel für wissenschaftliche Zwecke. In der vorliegenden Untersuchung wird anhand von Ausschnitten aus authentischer Hochschulkommunikation der Frage nachgegangen, wie die Modalverben können, müssen, sollen, wollen, möchten, werden, (nicht) brauchen und (sich) lassen in Lehrveranstaltungen verschiedenen Typs in natur- und geisteswissenschaftlichen Fächern von Dozent*innen genutzt werden und welche hörerseitigen Rekonstruktionsleistungen für ein Verständnis dieser Verwendungen jeweils erforderlich sind. Da durch Modalverben Perspektivierungen auf Handlungen und, bei sog. epistemischen Verwendungsweisen, auf mentale Verfasstheiten erfolgen, erweist sich im Gang der sprechhandlungstheoretisch argumentierenden Untersuchung zum einen, dass Modalverbverwendungen in den untersuchten Lehrveranstaltungen in fachübergreifenden ebenso wie in fachspezifischen Einsatzdomänen erfolgen und zum anderen, dass sie erst unter Einbeziehung des entsprechenden (fachlichen) Wissens hörerseitig zu rekonstruieren sind. Der Einsatz von Modalverben in der universitären Lehre steht mithin sowohl im Zusammenhang mit spezifischen Zwecken wissensvermittelnder Hochschulkommunikation als auch mit der Epistemizität des verhandelten Wissens. Damit erweisen sich diese Befunde als wesentlich für Überlegungen im Bereich des Deutschen als fremder Wissenschaftssprache.

Friederike Hinzmann ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur Deutsch als Fremd- und Zweitsprache der TU Chemnitz. Sie war zudem viele Jahre als Deutschdozentin im In- und Ausland tätig.

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