Sven Kinas | |||
Akademischer Exodus | |||
Die Vertreibung von Hochschullehrern aus den Universitäten Berlin, Frankfurt am Main, Greifswald und Halle 1933-1945 | |||
(Studien zur Wissenschafts- und Universitätsgeschichte, Bd. 17) |
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»Unsere Generation hat ja schon viel erlebt, Krieg, Zusammenbruch, Versailler Diktat, Inflation, – aber alles das ist nun doch wie eine flüchtige, leichte Episode gegen dieses langsame Zerrissenwerden und Absterben bei lebendigem Leibe« schrieb der jüdische Historiker Hans Baron 1933 kurz bevor er entlassen wurde. Baron gehörte zu den etwa 1200 Hochschullehrern, die zwischen 1933 und 1945 wegen ihrer jüdischen Konfession oder Herkunft, der »nichtarischen Abstammung « ihres Ehepartners, ihrer politischen Haltung, der von ihnen vertretenen Lehrmeinung oder nach Konflikten mit Parteistellen von den deutschen Universitäten vertrieben wurden. Während Baron sich wie die Mehrheit der Vertriebenen letztlich zur Emigration entschloss, wurden andere Hochschullehrer Opfer nationalsozialistischer Gewalt oder verübten in ausweglos erscheinenden Situationen Suizid. Das vorliegende Buch analysiert den Verlauf, das Ausmaß und die Folgen der Vertreibungen durch eine vergleichende Analyse der relativ liberalen Großstadtuniversitäten Berlin und Frankfurt am Main auf der einen Seite sowie der national- konservativ ausgerichteten Universitäten Greifswald und Halle auf der anderen. Dabei werden erhebliche Unterschiede zwischen den vier untersuchten Hochschulen deutlich. Sven Kinas ist Historiker und derzeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter in einem DFG-Projekt an der TU Berlin tätig. |
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