Die Abwesenheit des Werkes. Nach Foucault .
Herausgegeben von Klaus-Michael Bogdal und Achim Geisenhanslüke
 
(Diskursivitäten, Band 10)
2006, 248 Seiten, Brosch.
€ 34,80
ISBN-10: 3-935025-83-1
ISBN-13: 978-3-935025-83-6

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Wie Niklas Luhmann, Jürgen Habermas und Pierre Bourdieu hat Michel Foucault unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen entscheidende Anregungen zu ihrer Weiterentwicklung gegeben. Und wie vor ihm nur Jean-Paul Sartre verkörperte er den Typus des kritischen Intellektuellen im 20. Jahrhundert. Am 25. Juni 2004 jährte sich Foucaults Todestag zum zwanzigsten Mal – im Jahre 2006 wäre er achtzig Jahre alt geworden. Was hätte Foucault zu den Wissenstransformationen der beiden letzten Dekaden gesagt? Sein Leitbegriff der »Abwesenheit des Werkes« lässt diese Frage auf den ersten Blick überflüssig erscheinen. Weder das Werk noch der Autor standen im Mittelpunkt von Foucaults Interesse, sondern die äußerlichen diskursiven Ereignisse, die Werk und Autor in ihrer geschichtlichen Bestimmtheit erst ermöglicht haben. Mit der Frage nach der Abwesenheit des Werkes nach Foucault zielt der Sammelband darauf, die Spannung, die Foucaults Ansatz zu eigen ist, produktiv werden zu lassen. Nicht nur benennt das Stichwort das Problem, auf welche Weise sein Ansatz zwanzig Jahre nach seinem Tod verstanden werden kann. Ebenso stellt sich die Frage, inwiefern seine Theorie nachhaltig auf gegenwärtige Theorie- und Wissenschaftsentwicklungen Einfluss genommen hat. Dieses Verhältnis von Zeitlichkeit und Nachhaltigkeit auszuloten, zählt zu den zentralen Anliegen des Bandes. Er versammelt Beiträge zur Geschichte der Humanwissenschaften aus der Sicht unterschiedlicher Disziplinen wie der Philosophie und der Geschichtswissenschaft, der Philologien und der Soziologie, der Pädagogik und der Religionswissenschaft. Seine Aufmerksamkeit gilt insbesondere der Frage nach dem Erkenntniswert der Arbeiten Foucaults für interdisziplinäre Problemstellungen, wie sie für die geisteswissenschaftliche Forschung aktuell prägend sind.
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