Ariane Manske .
Political Correctness und Normalität
Die amerikanische PC-Kontroverse im kulturgeschichtlichen Kontext
(Diskursivitäten; Band 2)
2002, 276 Seiten, Brosch.
EUR 34,80
ISBN 3-935025-33-5

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In vielen deutschsprachigen Debatten der letzten Jahre wurde Political Correctness als Terminus zwar aufgenommen, jedoch meist abgelöst von den charakteristischen Hintergründen und kulturhistorischen >Wurzeln< der amerikanischen PC-Diskussion. Die vorliegende Studie rekonstruiert diese amerikanische Debatte von ihrer Entstehung in den späten 80er Jahren bis hin zu ihrer Reflexion in der amerikanischen Öffentlichkeit und akademischen Forschung in den späten 90er Jahren des 20. Jahrhunderts anhand der Konfliktfelder des literarischen Kanons und der universitären Lehrinhalte. Im Gegensatz zu dem in den amerikanischen Medien vermittelten Bild von PC als einer Bewegung der Liberalen und Linken wird die Kontroverse als ein conservative backlash gegen gesellschaftspolitische und kulturelle Veränderungen und Reformen gewertet. In theoretischer Perspektive werden die Auseinandersetzung um die amerikanische common culture und die Definition der nationalen Identität, die im Zentrum der Analyse stehen, als ein Neuverhandeln tradierter gesellschaftlicher Normalitätsvorstellungen (einschließlich der sie bestimmenden Normalitätsgrenzen) interpretiert. Die mit PC verbundenen Reformen, die wesentlich dazu beitrugen, dass die Kulturen ethnischer Minderheiten sowohl in den Kanon als auch in die universitären Curricula Eingang fanden, sind heute Bestandteil einer mühsam erkämpften >Normalität<
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