Herder und das 19. Jahrhundert | |||
Herder and the Nineteenth Century Beiträge zur Konferenz der Internationalen Herder-Gesellschaft Turku 2018 |
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Herausgegeben von Liisa Steinby | |||
2020, 458 S., Brosch., |
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Der heutige Stand der Forschung lässt keinen Zweifel daran, dass Herder in einem sehr weiten Bereich der Studien vom Menschen und der Kultur, so wie diese sich im 19. Jahrhundert darstellten, einen tiefgreifenden, ja oft richtunggebenden Einfluss ausübte. Davon, wie diese Einwirkung im Einzelnen aussah und auf welche Weise sie sich im jeweiligen Fall vollzog, wissen wir aber immer noch erstaunlich wenig. Ein Grund dafür liegt im Werk Herders, das kein einheitliches System oder auch nur Systementwürfe zu einzelnen Disziplinen anbietet und daher großen interpretatorischen Freiraum lässt. Zudem konnte in der herrschenden Atmosphäre der postkantischen Philosophie der Arbeit dieses Gegners von Kant die ihm gebührende Stellung nicht zuerkannt werden; viele, die Wesentliches von ihm übernahmen, haben sich nicht öffentlich zu ihm bekannt. Es bedeutet für die Forschung eine besondere methodische Herausforderung, diese verdeckte Präsenz Herders nachzuweisen. Im vorliegenden Band wird Herders Spuren in Sprach- und Geschichtsphilosophie, Anthropologie, Ästhetik und Poetik, Bildungstheorie, Kulturgeschichte und Hermeneutik, aber auch in der Politik und der öffentlichen Redekultur nachgegangen. Mit eingeschlossen sind auch Herder-Darstellungen des 19. Jahrhunderts sowie das von Herder erweckte Interesse für die Sammlung von Volksdichtung im national-emanzipatorischen Zusammenhang im Norden Europas. | |||
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