Vom Selbstdenken .
Aufklärung und Aufklärungskritik in Herders Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit
Beiträge zur Konferenz der International Herder Society, Weimar 2000
Herausgegeben von
Regine Otto und John H. Zammito
2001, VIII u. 232 Seiten, Brosch.
EUR 34,80
ISBN 3-935025-25-4

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Gegenstand der vorliegenden Studien ist das Verhältnis von Aufklärung und Aufklärungskritik im Denken Johann Gottfried Herders, eine Fragestellung, für die im Rahmen von Herders Gesamtwerk vor allem den Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit (1784-1791) zentrale Bedeutung zukommt. Die Beiträge wurden im August 2000 in Weimar auf der achten Konferenz der 1985 in den USA gegründeten Internationalen Herder-Gesellschaft vorgetragen.

Mit Fragen nach dem Wesen von Aufklärung beschäftigte sich Herder lebenslang - immer auf der Suche nach Chancen für die aktive Emanzipation des Menschen aus seiner »selbst-verschuldeten Unmündigkeit« (Kant). Die dialektische Problematik der europäischen Bewegung wurde nur wenigen Zeitgenossen so früh bewußt wie dem Verfasser der Ideen. Seine trotz vieler entmutigender Erfahrungen stets aufs neue bekräftigte Aufforderung zum Selbstdenken ist Ausdruck seiner fortgesetzten Bemühungen, die insbesondere historisch und politisch geprägten Aporien der Aufklärung kritisch aufzudecken und überwinden zu helfen.

Die hier versammelten Beiträge beleuchten das weite thematische Feld interdisziplinär, ohne auf >endgültige< Antworten auszugehen. Diskutiert werden Fragenkomplexe wie Individualität und Ethik, Religion und Theologie, Bildung und Wissenschaft, Nation und Staat, Erkenntnistheorie und Sprachphilosophie, Humanität als Postulat und Illusion. Zugleich kommen aktuelle Probleme der Herder-Rezeption zur Sprache. Geschichte - als Prozeß wie als methodisches Movens des Herderschen Denkens - macht den eigentlichen Nerv der scheinbar auseinanderstrebenden, faktisch und ideell jedoch vielfältig verknüpften Erörterungen aus.
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