Kritik und Geschichte der Intoleranz .
Herausgegeben von
Rolf Kloepfer und Burckhard Dücker

2000, XXIV u. 412 Seiten, Brosch.
EUR 34,80
ISBN 3-935025-03-3

.
Toleranz war »das Losungswort der Gebildeten«. Sie führt »allmälig zur erhabenen Ueberzeugung von der Relativität jeder positiven Form und der wahrhaften Unabhängigkeit eines reifen Geistes« (Novalis). Intolerant sind immer die anderen. Ein von Dietrich Harth initiiertes Symposium führte im Februar 2000 eine große Zahl von Wissenschaftlern verschiedener Disziplinen einige Tage in Heidelberg zusammen. Die sehr lebendigen Diskussionen konzentrierten sich auf ein breites Spektrum von Analysen, Fragestellungen und Positionsbeschreibungen, die den Teilnehmern bereits vor der Tagung als Preprint vorlagen. Das Ergebnis: Eine umfassende Orientierung aus breit gestreuten Fallstudien und unterschiedlichen Systematisierungsansätzen. Intoleranz ist mehr als das Komplement zur Toleranz. Sie tritt häufig im Gewand herrschender Werte _ selbst unter der Maske der »Toleranz« _ in Erscheinung und wird zumeist als Folge unbewältigter Konflikte eher erlitten als bewußt wahrgenommen. Daraus ergeben sich Fragen wie: Kann Toleranz für diejenigen eine Tugend sein, die der strukturellen Gewalt ausgeliefert sind? Was wird aus Toleranz, wenn sie mehr als Duldung sein soll? Antworten kann eine breite disziplinübergreifende Forschungsinitiative erbringen, die der vorliegende Band anstoßen soll.
.