Ritualdynamik
|
. |
|
Kulturübergreifende
Studien zur Theorie und Geschichte rituellen Handelns |
|
|
|
|
Herausgegeben von
Dietrich Harth und Gerrit Schenk |
|
2004, 440 Seiten,
Brosch.
EUR 38,00
ISBN 3-935025-43-2
|
|
. |
Der Ritualbegriff
hat in der alltagssprachlichen Semantik oft die Bedeutung des Leerlaufs
und der mit Täuschung verbundenen Routine. Andererseits werben die
Kulturwissenschaften mit der These, rituelles Handeln gehöre zu den
unverzichtbaren Bauprinzipien einer jeden kulturellen Ordnung in Vergangenheit
und Gegenwart. Bekannt sind die ethnographischen Forschungen über die
lebenserhaltenden Ritualpraktiken vormoderner Gesellschaften, und seit langem
schon diskutiert die gelehrte Welt über die Frage, ob und wie Mythen
und Riten in religiösen sowie säkularen Kontexten aufeinander
angewiesen sind. Hinzu kommt, dass der überall zu beobachtende krisenhafte
Widerstreit zwischen Traditionsbewahrung und Traditionsentkoppelung eine
Wiederkehr des Rituellen und die (Er)Findung alt-neuer Ritualpraktiken provoziert.
Der vorliegende Band setzt das von diesen Entwicklungen angestoßene
Interesse am Rituellen als einer Ordnungskategorie des Wandels und zugleich
des Beharrens voraus. Er enthält neben Fallgeschichten aus verschiedenen
vergangenen und gegenwärtigen Kulturen Asiens, Europas und des Vorderen
Orients eine Reihe von Beiträgen, die versuchen, den Grund für
eine ritualwissenschaftliche Forschungsperspektive zu legen, die geeignet
ist, nicht nur den Kulturenvergleich, sondern auch das Gespräch zwischen
verschiedenen (sozialwissenschaftlichen und historisch-philologischen) Fachdisziplinen
zu fördern. |
. |
Dietrich
Harth ist Professor für Literaturwissenschaft i.R. an der Universität
Heidelberg.
Gerrit Schenk ist Dozent für Mittlere Geschichte an der Universität
Stuttgart.
Die Herausgeber sind Gründungsmitglieder des Heidelberger Sonderforschungsbereichs
(619) Ritualdynamik _ soziokulturelle Prozesse in historischer und kulturvergleichender
Perspektive. |
. |
|