Das Theater des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit  
Kulturelle Verhandlungen in einer Zeit des Wandels  
Herausgegeben von Elke Huwiler  

(AMSTERDAM GERMAN STUDIES)
2015, 336 Seiten, 13 Farb- und 7 Schwarz-Weiß-Abbildungen,
Klappenbroschur, € 39,80 [D]
ISBN 978-3-939381-63-1

 

Durch eine Vielzahl an theatralen Formen fanden im Europa der Vormoderne kulturelle Verhandlungen im weitesten Sinne statt: Aufführungen in Kirchenräumen, Spiele mit Laiendarstellern auf temporären Bühnen, szenische Vorführungen im Rahmen von Prozessionen, Darbietungen wandernder Schauspieltruppen, Vorstellungen in Wirtshäusern, höfische Schauspielpraktiken sowie professionelle Aufführungen in Theaterhäusern dienten der Gesellschaft nicht zuletzt dazu, ihre politischen, sozialen und kulturellen Bedingtheiten zu überprüfen sowie (verborgene) Machtstrukturen zu festigen oder aber in Frage zu stellen. Solche theatralen Aufführungen waren dabei immer in Ereigniskulturen eingebettet, durch welche die Voraussetzungen für performative Äußerungen und deren Rückwirkungen auf die vormoderne Gesellschaft reguliert wurden. Die im vorliegenden Band versammelten Beiträge thematisieren die in Rede stehenden theatralen Ereignisse daher stets innerhalb ihrer spezifischen sozialen, zeitlichen und räumlichen Kontexte. Sie nähern sich den theatralen kulturellen Verhandlungen aus unterschiedlichen (inter-)disziplinären Perspektiven und zeigen, auf welche Weise die Gesellschaft durch theatrale Äußerungen kulturellen Spannungen begegnete.

Elke Huwiler ist Assistant Professor für deutsche Sprache und Kultur an der Universiteit van Amsterdam und leitet dort die Forschungsgruppe »Historical Theatre Research: Text, Performance, and Production of Knowledge«. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören das Schauspiel der Frühen Neuzeit, Diskursanalyse, Genderforschung, Narratologie sowie mediale Adaptationen.

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